Die Stifter

Charlotte Buhl

Von München, der Weltstadt mit Herz, in die reizvolle Kleinstadt Wertingen im Zusamtal

Sie kam und blieb. Kürzer und treffender kann man es nicht formulieren. 1977 wurde die junge Studienreferendarin Charlotte Buhl, die bereits im Alter von 9 Jahren ihren Vater verloren hatte, vom Freistaat Bayern an das Wertinger Gymnasium versetzt, um hier ihren Zweigschuleinsatz abzuleisten. Dort lernte sie ihren späteren Mann kennen, der damals als “Hemme” mit seiner Wertinger Schmankerlstube maßgebliche gastronomische Maßstäbe setzte. Ins Unternehmertum stieg sie allerdings erst Jahre später ein.

Zunächst wollte die gelernte Steuerfachangestellte, die auf dem Münchenkolleg das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg erworben und dann an der LMU München die Fächer Biologie/Chemie für das höhere Lehramt studiert hatte, ihren Lehrerberuf ausüben und war bis 1986 als verbeamtete Studienrätin an den Gymnasien Wertingen, Donauwörth und Augsburg tätig.

Doch ihr Mann, der inzwischen unternehmerisch von Erfolg zu Erfolg eilte, hatte sie mit dem Gastronomievirus infiziert. 1986 schied Charlotte Buhl aus dem aktiven Staatsdienst aus, baute seitdem gemeinsam mit ihrem Ehemann die Unternehmensgruppe BUHL auf und schuf deren kaufmännische Strukturen. Im Lauf der Jahre entwickelte sich die BUHL Gruppe zu einem bundesweit agierenden Komplettanbieter gastronomischer Personallösungen. Basis hierfür war und ist eine Unternehmenskultur, deren Maxime faires, respektvolles und gesetzeskonformes Verhalten gegenüber allen Kunden, Mitarbeitern und Geschäftspartnern ist. Der verpflichtende Verhaltenskodex, den sich die BUHL Gruppe gegeben hat, bringt die besondere gesellschaftliche Verantwortung als Unternehmen zum Ausdruck.

Die 2011 gegründete Charlotte und Hermann Buhl Stiftung, deren 1. Stiftungsvorstand sie ist, fördert u.a. Projekte der Jugendarbeit. Charlotte Buhl weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, begabten und leistungswilligen Menschen aus benachteiligten Gesellschaftsschichten eine Chance zu geben. Deshalb ist es ihr ein großes Anliegen, junge Menschen zu ermuntern, Hürden zu überwinden und Bildung zu erwerben als Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben in geistiger und materieller Unabhängigkeit. Die Schulstadt Wertingen bietet hierfür optimale Bedingungen.

Hermann Buhl

Mit der Charlotte und Hermann Buhl Stiftung „Back to the Roots“

Kindheit
Der gebürtige Wertinger, im Ortsteil Geratshofen in einer bäuerlichen Großfamilie aufgewachsen, wurde früh in den arbeitsreichen Alltag eines landwirtschaftlichen Kleinbetriebs eingebunden. In diesem Umfeld musste jeder für jeden einstehen, mit anpacken, organisiert und zuverlässig arbeiten. Der Besuch weiterführender Schulen war in diesem Umfeld nicht vorgesehen. Insgesamt Erfahrungen, die sein ganzes Leben geprägt haben.

Berufsleben
Von 1970 bis 1973 erlernte Hermann Buhl, nach dem Vorbild seines Bruders, in einem renommierten Augsburger Gastronomiebetrieb den Kochberuf und startete bereits 1974 sein Unternehmerdasein mit der „Wertinger Schmankerlstube“, die er als einzigartiges In-Lokal für Gäste aller Altersgruppen in der Region etablierte. Neue Herausforderungen suchend, übernahm er 1981 den damaligen Gourmettempel „Gunzenlee“ in Kissing bei Augsburg. Auch dieses Haus führte er mit großem Erfolg, bis ihn sein Weg ab 1986 endgültig in die Großgastronomie führte und er sich als Betreiber der Augsburger Kongresshallen- und Messegastronomie und perfekter Organisator von kleinen und großen Events einen Namen machte. Hier entwickelte er die Idee der gastronomischen Personaldienstleistung und gründete den BUHL Gastronomie-Personal-Service, mit dem er – in den Anfangsjahren selbst noch als Einsatz- und Veranstaltungsleiter unterwegs – bald deutschlandweit expandierte.

Heute beschäftigt die BUHL Gruppe bundesweit über 4.000 Mitarbeiter an rund 50 Standorten. 1990 kehrte Hermann Buhl mit der Firmenzentrale in seine Heimatstadt Wertingen zurück. 2015 musste zu seinem großen Bedauern die Firmenzentrale wieder nach Augsburg verlegt werden, weil Expansionsvorhaben in Wertingen leider nicht realisierbar waren.

Bauherr in Wertingen
Trotzdem ist Hermann Buhl seiner Heimatstadt stets treu geblieben. So nebenbei begann er Anfang der 80er-Jahre, sich in Wertingen auch als Bauherr zu betätigen, veränderte mit diversen Immobilienprojekten (Sanierungen und Neubauten) an einigen exponierten Stellen das Stadtbild positiv und wurde hierfür mit Denkmalpreisen bedacht.

Bürgerschaftliches Engagement
In den Nuller- und Zehnerjahren des neuen Jahrtausends intensivierte Hermann Buhl sein bürgerschaftliches Engagement in Wertingen. Beispielhaft seien sein legendärer Kampf für den Erhalt des Wertinger Krankenhauses, die Begründung der Wertinger Schlossweihnacht dank seiner beharrlichen Initiative, das im Februar 2012 eingeweihte Wertinger Jugendhaus oder das erste internationale Gitarrenfestival genannt. Mit der Gründung der Charlotte und Hermann Buhl Stiftung schließt sich für den 2. Stiftungsvorstand Hermann Buhl, Firmengründer und Chefstratege der BUHL Gruppe, ein Kreis. Seine Visionen und sein Tatendrang lassen für die Zukunft noch einiges erwarten.